Hamburg: Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) aus Montreal/Kanada auf dem Seeweg in den Hamburger Hafen
Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten. Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft. Uranoxide, das extrem giftige und ätzende Uranhexafluorid, unbestrahlte (neue) Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert.
2017
Im Jahr 2017 erfolgten 10 Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) aus dem Hafen von Montreal/Kanada auf dem Seeweg in den Hamburger Hafen und weiter zu den Urananreicherungs-Anlagen (UAA) in Europa. Dabei wurden insgesamt rund 3111 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertes Uranhexafluorid (UF6) befördert. Dies ist aus den Angaben des Hamburger Senats in den Kleinen Anfragen „Atomtransporte durch Hamburg“ (XXVI) bis (XXX) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft ersichtlich.
2018.07.06_HH_SAND_2017-UF6-Transporte aus Montreal nach Hamburg_Hapag-Lloyd-OOCL
Von diesen 10 Transporten mit insgesamt rund 3111 Tonnen (Bruttomasse) nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) wurden aus dem Hafen von Montreal/Kanada auf dem Seeweg in den Hafen von Hamburg zum HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA)
=> 9 Transporte (rund 2480 Tonnen UF6), bzw. rund 2869 Tonnen (Bruttomasse), nicht angereichertes Uranhexafluorid (UF6) in die Urananreicherungs-Anlage der Urenco Deutschland GmbH in Gronau befördert. Dabei wurden 8 Transporte auf der Schiene und einer auf der Straße durchgeführt.
=> Ein Atomtransport (rund 242 Tonnen Bruttomasse) nicht angereichertes Uranhexafluorid (UF6) hatte offensichtlich das Fahrtziel die Urananreicherungs-Anlage der Urenco Nederland B.V in Almelo/Niederlande oder der AREVA NC in Pierrelatte/Frankreich.
Für Atomtransporte zwischen Montreal/Kanada und Hamburg werden Containerschiffe der Reedereien Hapag-Lloyd und OOCL (Orient Overseas Container Line) verwendet, die auf dem “Gateway Express 2 (GEX2)”
(Fahrtroute: Montreal/Kanada => Southampton/GB => Antwerpen/Belgien => Hamburg => Montreal/Kanada) verkehren.
Auf dem “Gateway Express 2 (GEX2)” zwischen Montreal/Kanada und dem HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) im Hafen von Hamburg werden folgende Containerschiffe (in alphabetischer Reihenfolge) eingesetzt:
- ‘Montreal Express’ (Reederei: Hapag-Lloyd, IMO-Nr.: 9253741, MMSI: 310750000, Rufzeichen: ZCET4, Flagge: Bermuda, Baujahr 2003, Länge: 294 Meter)
- ‘OOCL Montreal’ (Reederei: OOCL, IMO-Nr.: 9253739, MMSI: 477321000, Rufzeichen: VRYO3, Flagge: Hong Kong, Baujahr 2003, Länge: 294 Meter)
- ‘Quebec Express’ (Reederei: Hapag-Lloyd, IMO-Nr.: 9294836, MMSI: 310760000, Rufzeichen: ZCEU7, Flagge: Bermuda, Baujahr 2006, Länge: 268 Meter)
- ‘Toronto Express’ (Reederei: Hapag-Lloyd, IMO-Nr.: 9253727, MMSI: 310749000, Rufzeichen: ZCET5, Flagge: Bermuda, Baujahr 2003, Länge: 294 Meter)
Aus den Angaben des Hamburger Senats in den Kleinen Anfragen „Atomtransporte durch Hamburg“ (XXVI) bis (XXX) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft sowie den Angaben des Wirtschaftsministerium NRW zu UF6-Transporten von/nach Gronau 2017 konnte zwischenzeitlich eine Auswertung der Transporte von nicht angereichertem Uranhexafluorid (UN 2978) über den Hafen von Montreal/Kanada auf dem Seeweg nach Hamburg und weiter in die europäischen Urananreicherungs-Anlagen (UAA) im Jahr 2017 durchgeführt werden.
Diese sind hier als Tabelle zusammengefasst:
2018.07.06_HH_SAND_2017-UF6-Transporte aus Montreal nach Hamburg_Hapag-Lloyd-OOCL