Hamburg: Atomtransport aus Russland mit dem Frachter ‘Kapitan Yakovlev’ am 21.05.16 über den Hamburger Hafen
Ein weiter Atomtransport aus Russland erfolgte nachweislich am 21.05.16:
– Dabei wurden in die Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen angereichertes Urandioxid (“unbestr. Uran-Pellets”) befördert
– Hamburger Senat bestätigt den Atomtransport aus Russland über den Hafen von Hamburg (CTB) am 21.05.16 in der Großen Anfrage „Atomtransporte durch Hamburg (V)“ der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft (Drs. 21/4565 vom 21.06.16)
Der Atomtransport erfolgte mit dem Frachtschiff ‘Kapitan Yakovlev’ (IMO-Nr.: 9077575, MMSI: 273384030, Rufzeichen: UBDO2, Flagge: Russland, Baujahr: 1996, Länge: 98 Meter) der Reederei Northern Shipping Company (NSC) mit Sitz in Arkhangelsk/Russland über den Hafen von St.Petersburg/Russland und den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in den Hafen von Hamburg (Athabaskakai, HHLA Containerterminal Burchardkai in HH-Waltershof), wo das Schiff am 21.05.16 eintraf. – Im Hamburger Hafen wurde das angereicherte Urandioxid auf Sattelzüge umgeschlagen und auf der Straße zu der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen befördert.
=> Aus den Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in der Liste der Transportgenehmigungen für “Kernbrennstoffe” mit Stand vom 01.06.16 geht dazu hervor:
BfS: Am 20.05.16 erfolgte ein Transport von „unbestr. Uran-Pellets“ (offensichtlich angereichertes Urandioxid in Form von Pellets) von der OJSC Mashinostroitelny Zavod in Elektrostal/RUS zu der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen. Das BfS hat dafür 40 Seetransporte, Umschlag und Straßentransporte genehmigt (Transportgenehmigung-Nummer: 7497). Diese Transportgenehmigung war am 13.04.16 erteilt worden und ist bis zum 21.08.17 gültig.
Hinweis: Aus amtlicher Sicht ist das Transportdatum der erster Tag des Transportes oder der Tag des Erreichens des deutschen Hoheitsgebietes. – Das Frachtschiff ‘Kapitan Yakovlev’ befand sich am 20.05.16 gegen 15:00 Uhr (MESZ) in der Kieler Bucht, östlich des Leuchtturm Kiel, mit dem Fahrtziel Hamburg.
Nach der Transportgenehmigung-Nummer 7497 des BfS erfolgte bereits zuvor
– am 01.05.16 ein Atomtransport von „unbestr. Uran-Pellets“ (offensichtlich angereichertes Urandioxid in Form von Pellets): Dieser erfolgte über den Hafen von St.Petersburg/Russland mit dem russischen Frachter ‘Kapitan Yakovlev’ der Reederei Northern Shipping Company (NSC) über den Hafen von St.Petersburg/Russland und den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) am 02.05.16 in den Hafen von Hamburg (Athabaskakai, HHLA Containerterminal Burchardkai in HH-Waltershof).
=> Der Antwort des Hamburger Senats am 21.06.16 auf die Große Anfrage „Atomtransporte durch Hamburg (V)“, Drucksache 21/4565, der Fraktion DIE LINKE in der Hamburger Bürgerschaft ist zu entnehmen:
Hamburger Senat: 21.05.16, Ankunft eines Seetransportes von 6984 kg Urandioxid (UO2), UN-Nummer: 3325, Absender: OJSC Mashinostroitelny Zavod in Elektrostal/RUS, Umschlagort: HHLA B (HHLA Containerterminal Burchardkai), Lagerzeit: 2 Tage, dann weiter mittels Lkw zur Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen. (Antwort des Hamburger Senats am 21.06.16 auf die Große Anfrage „Atomtransporte durch Hamburg (V)“, Drucksache 21/4565, der Abgeordneten Stephan Jersch, Norbert Hackbusch, Deniz Celik, Sabine Boeddinghaus, Martin Dolzer, Inge Hannemann, Cansu Özdemir, Christiane Schneider, Heike Sudmann und Mehmet Yildiz (DIE LINKE) vom 24.05.16 in der Hamburger Bürgerschaft / Drucksache 21/4565, Anlage 1 Genehmigungspflichtige Kernbrennstoff-Transporte Hamburg 20.02.2016 – 24.05.2016) / (In der bisherigen Chronologie bleibend: Anfrage “Atomtransporte durch Hamburg XXIII”)
Zusammenfassung
=> Der Frachter ‘Kapitan Yakovlev’ (IMO-Nr.: 9077575, MMSI: 273384030, Rufzeichen: UBDO2, Flagge: Russland, Baujahr: 1996, Länge: 98 Meter) der Reederei Northern Shipping Company (NSC) mit Sitz in Arkhangelsk/Russland hatte nach Angaben im Netz am 17.05.16 um 08:12 Uhr (UTC) im Hafen von St.Petersburg in Russland (“Ekateringofskiy Basseyn”) mit dem Fahrtziel Hamburg abgelegt. – Recherchen haben ergeben, daß Atomtransporte auf dem Seeweg aus St.Petersburg nach Hamburg über diese Kaianlagen am “Ekateringofskiy Basseyn” im Hafen von St.Petersburg durchgeführt werden.
=> Die ‘Kapitan Yakovlev’ befand sich nach den Daten im Internet am 20.05.16 um 16:37 Uhr Uhr (MESZ) am Eingang des Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Kiel-Holtenau in den südlichen Schleusen mit Fahrtrichtung Brunsbüttel.
=> Aus mehreren Aufnahmen am NOK in Kiel-Holtenau an den südlichen Kanalschleusen am 20.05.16 zwischen 16:49 Uhr (MESZ) und 17:33 Uhr (MESZ) ging hervor: Die ‚Kapitan Yakovlev‘ beförderte bei der Fahrt aus St.Petersburg in den Hamburger Hafen augenscheinlich keine Ladung an Deck.
=> Nach den Infos war die ‘Kapitan Yakovlev’ am 20.05.16 um 20:17 Uhr (MESZ) im NOK in Höhe von Rendsburg (Osterrönfeld), kurz hinter der dortigen Eisenbahnhochbrücke.
=> Aus mehreren Aufnahmen am NOK in Rendsburg am 20.05.16 gegen 20:19 Uhr (MESZ) in Höhe des dortigen Kreishafens war ersichtlich: Die ‚Kapitan Yakovlev‘ beförderte bei der Fahrt aus St.Petersburg in den Hamburger Hafen keine Ladung an Deck.
=> Der Frachter war anschließend, laut den Daten, am 21.05.16 um 00:39 Uhr (MESZ) in Brunsbüttel in den westlichen NOK-Schleusen (Ausgang NOK).
=> Das Frachtschiff ‘Kapitan Yakovlev’ legte am 21.05.16 um 05:01 Uhr (MESZ) am Athabaskakai (HHLA Containerterminal Burchardkai in HH-Waltershof) westlich des Elbtunnels (Autobahn A7) an der Elbe an.
=> Den Athabaskakai (HHLA Containerterminal Burchardkai in HH-Waltershof) verließ die ‘Kapitan Yakovlev’ am 21.05.16 um 08:51 Uhr (MESZ) mit dem Fahrtziel Antwerpen/Belgien. – In Antwerpen/Belgien (Albertdok) legte die ‘Kapitan Yakovlev’ am 23.05.16 gegen 01:10 Uhr (MESZ) an.
=> Bei der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) wurde der Frachter ‘Kapitan Yakovlev’ am 21.05.16 gegen 06:00 Uhr (MESZ) am “CTB”, folglich dem Containerterminal Burchardkai, erwartet. Das Schiff legte demzufolge um 05:10 Uhr (MESZ) am “CTB” an. Aus Daten geht weiter hervor: Löschbeginn war um 07:00 Uhr (MESZ), Löschende um 07:45 Uhr (MESZ). Neue Fracht wurde demnach nicht an Bord genommen. Die ‘Kapitan Yakovlev’ sollte anschließend am 21.05.16 um 09:00 Uhr (MESZ) vom Containerterminal Burchardkai wieder ablegen.
Die Zeitangabe UTC (UTC = Universal Time Coordinated) ist die heute gültige koordinierte Weltzeit. D.h.: MEZ (Mittel Europäische Zeit) plus eine Stunde, bzw. MESZ (Mittel Europäische Sommerzeit) plus zwei Stunden.
Mit dem Frachtschiff ‘Kapitan Yakovlev’ der russischen Reederei NSC erfolgten bereits nachweislich Atomtransporte von angereichertem Uranhexafluorid (“unbestr. Uran in Form von UF6″), angereichertem Urandioxid (“unbestr. Uran-Pellets”), neuen Brennelementen („unbestr. Brennelemente“) und Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) aus St.Petersburg/Russland auf dem Seeweg in den Hamburger Hafen. 02.05.16, 21.05.16