Über das Hamburger Stadtgebiet und den Hafen gehen eine Vielzahl von Atomtransporten.
Aus den Angaben des Hamburger Senats in den Kleinen Anfragen u.a. “Atomtransporte durch Hamburg“ (Drucksachen 21/2132, 21/1237, 21/416, 20/14621, 20/13644, 20/12701, 20/11730, 20/10795, 20/9883 und 20/8113) geht hervor, daß über den Hafen von Walvis Bay/Namibia zahlreiche Transporte von Uranerzkonzentrat (U3O8), auch “Yellow Cake” genannt, auf dem Seeweg in den Hafen von Hamburg erfolgten.
=> Beobachtungen und Recherchen führten zu dem Ergebnis:
Die Container mit dem Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) werden mit Mehrzweckfrachtern, die hauptsächlich von der Reederei MACS Maritime Carrier Shipping GmbH & Co. (MACS) betrieben werden, aus Walvis Bay/Namibia auf dem Seeweg in den Hamburger Hafen zum Süd-West Terminal (Anlegeplatz: Südwesthafen oder Steinwerder Hafen) befördert und dort für den Weitertransport auf dem Schienenweg umgeschlagen. Der Betreiber des Süd-West Terminals ist die Firma C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG.
Das Uranzerzkonzentrat (“Yellow Cake”) wird in Stahlfässern, die sich in 20-Fuß Containern befinden, transportiert. – An den Containern befinden sich an den Seiten Gefahrensymbole für Radioaktivität: Das Gefahrensymbol in Form einer Raute ist im oberen Feld gelb mit dem Symbol für radioaktive Strahlung, im unteren weißen Feld befindet sich die Aufschrift „RADIOACTIVE III“, „LSA-1”. Ganz unten steht die Gefahrenzahl 7, für „radioaktiv“. – An den Seiten der Container befinden sich zusätzlich orangefarbene, rechteckige Aufkleber mit der UN-Nummer 2912 in schwarzer Schrift. – Die UN-Nummer 2912 steht für Uranerzkonzentrat (oder z.B. für nicht angereichertes Urandioxid). – In der Regel befinden sich an den Seiten der Container auch Gefahrensymbole für „umweltgefährdend“.
Der Weitertransport des Uranerzkonzentrates erfolgt vom Süd-West Terminal im Hamburger Hafen auf der Schiene mit Containertragwagen in Güterzügen, die längere Aufenthalte in Güterbahnhöfen haben, über Maschen, Osnabrück, Münster, Hamm, Köln, Trier und Woippy nach Narbonne in Frankreich zur Urankonversionsanlage. In in Narbonne und Malvesille in Frankreich wird aus dem Uranerzkonzentrat in zwei Schritten Uranhexafluorid (UF6) hergestellt. Dieses wird anschließend in einer Urananreicherungs-Anlage (UAA), z.B. der in Gronau, für die Brennelementproduktion angereichert.
=> Ausführliche Daten der Recherchen zu den Atomtransporten mit Mehrzweckfrachtern aus Walvis Bay/Namibia über den Hafen von Hamburg befinden sich zur Information hier:
2016.01.08_SAND_Atomtransporte aus Walvis BayNamibia über den Hafen von Hamburg VI
Hamburg ist eine Drehscheibe zur Versorgung der AKWs im internationalen Atomgeschäft. Ebenfalls Uranoxide, das extrem giftige und ätzende Uranhexafluorid, unbestrahlte (neue) Brennelemente oder andere Produkte im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie werden im Hamburger Hafen umgeschlagen und/oder durch das Hamburger Stadtgebiet transportiert.
Weitere Informationen gibt es im Web z.B. auf urantransport.de unter der Rubrik “Transporte von Namibia nach Narbonne über Hamburg”.