Ein weiterer Atomtransport aus Russland erfolgte nachweislich am 08.07.15:
– Dabei wurde angereichertes Uranhexafluorid (“unbestr. Uran in Form von UF6”) in die Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen, sowie
– angereichertes Uranhexafluorid (“unbestr. Uran in Form von UF6”) in die Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden befördert.
Der Atomtransport erfolgte wahrscheinlich mit dem Frachter ‘Kapitan Yakovlev’ (IMO-Nr.: 9077575, MMSI: 249753000, Rufzeichen: 9HER5, Flagge: Malta, Baujahr: 1996) der Reederei Northern Shipping Company (NSC) mit Sitz in Arkhangelsk/Russland aus dem Hafen von Kronstadt/Russland oder Ust-Luga/Russland über den Öresund, Kattegat und Skagerrak in den Hafen von Hamburg (Athabaskakai, HHLA Containerterminal Burchardkai in HH-Waltershof), wo das Schiff am 08.07.15 eintraf. – Im Hamburger Hafen wurde das angereicherte Uranhexafluorid (UF6) umgeschlagen und auf der Straße in die Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen befördert.
=> Aus den Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in der aktuellen Liste der Transportgenehmigungen für “Kernbrennstoffe” mit Stand vom 21.07.15 geht dazu hervor:
BfS: Am 08.07.15 erfolgte ein Transport von “unbestr. Uran in Form von UF6″ (angereichertes Uranhexafluorid) von der Technabexport in Moskau/RUS zu der Brennelementfabrik der Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen. Das BfS hat dafür 40 Seetransporte, Umschlag und Straßentransporte genehmigt (Transportgenehmigung-Nummer: 7402). Diese Transportgenehmigung war am 24.10.14 erteilt worden und ist bis zum 21.02.16 gültig.
BfS: Am 08.07.15 erfolgte ein Transport von “unbestr. Uran in Form von UF6″ (angereichertes Uranhexafluorid) von der Technabexport in Moskau/RUS zu der Brennelementfabrik der Westinghouse Electric Sweden AB in Västeras/Schweden. Das BfS hat dafür 3 Seetransporte, Umschlag und Straßentransporte genehmigt (Transportgenehmigung-Nummer: 7449 + 1.Ä.). Diese Transportgenehmigung war erst am 02.07.15 erteilt worden und ist bis zum 21.02.16 gültig.
Hinweis: Aus amtlicher Sicht ist das Transportdatum der erster Tag des Transportes oder der Tag des Erreichens des deutschen Hoheitsgebietes. – Das Frachtschiff ‘Kapitan Yakovlev’ befand sich am 08.07.15 gegen 00:00 Uhr (MESZ) aus der Nordsee kommend in der Mündung der Elbe in Höhe von Cuxhaven mit dem Fahrtziel Hamburg.
Nach der Transportgenehmigung-Nummer 7402 des BfS erfolgte bereits zuvor
– am 10.11.14 ein Atomtransport von “unbestr. Uran in Form von UF6″ (angereichertes Uranhexafluorid): Dieser erfolgte über den Hafen von St.Petersburg/Russland offensichtlich mit dem russischen Frachter ‚Zamoskvorechye‘ (IMO-Nr.: 9077587, MMSI: 248036000, Rufzeichen: 9HPO5, Flagge: Malta, Baujahr: 1997) der Reederei Northern Shipping Company (NSC) mit Sitz in Arkhangelsk/Russland über den Hafen von St.Petersburg/Russland, dem Öresund, Kattegat und Skagerrak am 11.11.14 in den Hafen von Hamburg zum Athabaskakai (HHLA Containerterminal Burchardkai in HH-Waltershof).
Nach der Transportgenehmigung-Nummer 7449 + 1.Ä. des BfS erfolgten zuvor keine weiteren Transporte.
Zusammenfassung
=> Nach Aussage der Reederei Northern Shipping Company (NSC) mit offiziellen Stand vom 01.07.15 wurde das Frachtschiff ‘Kapitan Yakovlev’ aus Antwerpen/Belgien kommend am 30.06.15 im Hafen von St.Petersburg/Russland erwartet. Diesen sollte das Schiff am 01.07.15 wieder verlassen und nach Ust-Luga/Russland fahren. – Ust-Luga/Russland befindet sich am südlichen Ufer des Finnischen Meerbusen (Gulf of Finland), ca. 100 Kilometer westlich von St.Petersburg/Russland. – In Ust-Luga/Russland wurde der Frachter demzufolge am 02.07.15 erwartet und sollte dort am 02.07.15 mit dem Ziel Hamburg auslaufen. Demnach sollte das Frachtschiff am 08.07.15 im Hamburger Hafen “Terminal: Container terminal Burchardkai”, “Operation: Discharging” eintreffen und diesen am 08.07.15 mit dem Fahrtziel Antwerpen/Belgien wieder verlassen, wo das Schiff am 09.07.15 erwartet wurde.
=> Nach den Daten im Internet hat die ‘Kapitan Yakovlev’ den Hafen von St.Petersburg/Russland nachweislich nicht angelaufen, sondern den Hafen von Kronstadt/Russland auf der Insel Kotlin in der Meeresbucht von St.Petersburg/Russland.
=> Der Frachter ‘Kapitan Yakovlev’ (IMO-Nr.: 9077575, MMSI: 249753000, Rufzeichen: 9HER5, Flagge: Malta, Baujahr: 1996) der Reederei Northern Shipping Company (NSC) war nach Angaben im Web aus Antwerpen/Belgien kommend am 01.07.15. gegen 05:33 Uhr (UTC) im Hafen von Kronstadt/Russland auf der Insel Kotlin in der Meeresbucht von St.Petersburg/Russland eingetroffen. – Diesen verließ das Schiff am 01.07.15 gegen 20:40 Uhr (UTC) mit dem Fahrtziel Ust-Luga/Russland. – Im Hafen von Ust-Luga/Russland traf der Frachter anschließend am 02.07.15 gegen 03:27 Uhr (UTC) am dortigen „Commercial Sea Port of Ust-Luga“, „Multipurpose Terminal YUG-2″, ein. – Im Hafen von Ust-Luga/Russland legte die ‘Kapitan Yakovlev’ am 03.07.15 gegen 01:41 Uhr (UTC) mit dem Reiseziel Hamburg ab.
=> Auf dem Gelände der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) wurde der Frachter ‘Kapitan Yakovlev’ der Reederei NSC am 08.07.15 gegen 07:00 Uhr (MESZ) am “CTB”, folglich dem Containerterminal Burchardkai, erwartet. Das Schiff legte demzufolge um 06:40 Uhr (MESZ) am “CTB” an. Löschbeginn war um 06:50 Uhr (MESZ), Löschende um 07:25 Uhr (MESZ). Neue Fracht wurde demnach nicht an Bord genommen. Die ‘Kapitan Yakovlev’ sollte anschließend am 08.07.15 um 09:00 Uhr (MESZ) vom Containerterminal Burchardkai wieder ablegen, nach Darstellung der HHLA hat das Schiff auch um 09:00 Uhr (MESZ) den “CTB” verlassen.
Die Zeitangabe UTC (UTC = Universal Time Coordinated) ist die heute gültige koordinierte Weltzeit. D.h.: MEZ (Mittel Europäische Zeit) plus eine Stunde, bzw. MESZ (Mittel Europäische Sommerzeit) plus zwei Stunden.
Mit dem Frachtschiff ‘Kapitan Yakovlev’ der russischen Reederei NSC erfolgten bereits nachweislich Atomtransporte von angereichertem Uranhexafluorid (“unbestr. Uran in Form von UF6“), angereichertem Urandioxid (“unbestr. Uran-Pellets”), neuen Brennelementen („unbestr. Brennelemente“) und Uranerzkonzentrat (“Yellow Cake”) aus St.Petersburg/Russland auf dem Seeweg in den Hamburger Hafen.
Fahrzeit der ‘Kapitan Yakovlev’ aus Russland über Skagen/Dänemark in den Hafen von Hamburg (Athabaskakai)
Kronstadt/Russland – Hamburg: 6 Tage, 8 Stunden, 1 Minute (incl. Zwischenaufenthalt in Ust-Luga/Russland)
Ust-Luga/Russland – Hamburg: 5 Tage, 3 Stunden, 0 Minuten